Windclan-Lager

In der Ferne vernahm ich die beruhigend auf mich einredende Stimme meiner Mutter und es wurde wieder warm. Die gruseligen Geräusche und das unkontrollierte Beben schienen von ihr vertrieben zu werden und die Anspannung in meinem Körper löste sich ein wenig. Dann schlug ich die Augen auf. "Mama?" Ihre Worte hatten zwar eine beruhigende Wirkung auf mich, doch als ich langsam den Inhalt verstand, wünschte ich mir, dass sie aufhörte. Je mehr ihr es abstreitet, desto mehr muss ich doch vom Gegenteil ausgehen. Ganz deiner Meinung, Kumpel. Huh? Jetzt tu' doch nicht so verwundert, du weißt ganz genau, dass ich immer bei dir bin. Ein zittern durchlief meinen Körper. Du... Was willst du? Huh? Wovon redest du? Weißt du nicht mehr? Eben.. Was denn eben? Du weist es echt nicht? Was denn? Egal. Sie gab ein schnippisches grollen von sich und das beruhigte mich. Sie hatte also nichts mir dem ganzen eben zu tun gehabt. Was für eine Erleichterung. Ich legte den Kopf auf den Pfoten ab und murmelte ruhig: "Später... Jetzt nicht.." Ich war zwar müde, doch konnte nicht schlafen. Dennoch wollte ich das ganze auf jeden Fall noch hinauszögern. Ich wollte noch nicht mit Mondschein irgendwas wegen Weidenpelz besprechen. Lieber tat ich, als würde ich wieder schlafen. Mamas Nähe schaffte mir solche Geborgenheit....

Der Weiße Krieger mit den verschieden farbigen Augen schaute sich auf der Lichtung um. Ihm Interessiert nicht das Gerede der anderen also setzte er sich nahe am Rand des Lagers hin und peitschte mit dem Schweif hin und her. Sein Blick glitt hin und her genauso wie sein Schweif wärend er in seinen Gedanken versunken war. Das Leben als Clankatze... Manchmal Interessant doch manchmal tot langweilig. Würde es einen Kampf geben würde ich sofort dabei sein ganz egal on ich dürfte oder nicht. Doch es gibt auch andere Sachen wie eine Gefährtin oder Junge. Aber auch Familien Mitgliedern wo der tag nicht so langweilig wäre wie jetzt gerade... Sein Blick glitt weiter über die Lichtung, bedeutungslos und Einsam...

Irgendwann war ich wirklich eingeschlafen und döste ruhig vor mich hin. Ich weiß nicht, wie lange ich geschlafen hatte. Vielleicht eine ganze Weile oder es war auch nur einen Moment lang. Jedenfalls fühlte ich mich so langsam wieder wohler und als ich die Augen öffnete blickte ich schnurrend an meiner Mami empor. "Glaubst du, Mondschein kann wirklich nochmal mit Weidenpelz reden, weil sie eine Heilerin ist?", wisperte ich ihr zu, damit die Heilerin selbst möglichst nichts davon mitbekam und nachher noch glauben würde, ich zweifle an ihren Heilerkräften. Um Sicher zu gehen, warf ich ihr einen Blick zu. Feigling, lachte Finsterpfote in mir drin.

(Out: Finsterpfote, die Fantasiegestalt in Lichtig xD *nur das Finsterjunges sich nicht wundert erwähn*)

Ozeanblick:

Tag der Geburt!!! Ich hab zwar nicht 7 Tage gezählt, aber die sind längst um xD

Die weiße Kätzin schreckte aus dem Halbschlaf, in den sie gefallen war. Die Jungen kommen! Sie nickte ihrem Sohn zu, der sie gerade etwas gefragt hatte. Schweiß stand ihr auf der Stirn, auch wenn man das durch das Fell nicht sah. Sie rückte von der Schlafstelle weg, da sie sie nicht beschmutzen wollte. „Mondschein! Frostflügel!“ Eine schneeweiße Babykatze kam raus. Erschöpft lies sie sich aus der verkrampften Stellung fallen, dann drehte sie sich um und zog das Kleine an sich ran, um es abzulecken. „Du heißt Birkenpfote.“, sagte sie dem Baby.

Vertretung für Frostflügel:

Ich war gerade aus dem HeilerBau herausgekommen, als ich einen unterdrückten Schrei hörte: „Ozeanblick!“ Die Jungen kamen bestimmt gerade! Ich stürzte in den Bau rein und sah drei weiße Gestalten: Ozeanblick, Lichtpfote und eine kleine Babykatze. „Wie heißt es?“ (Out: Ich schreib mal für Ozi mit weil ich ja beide schreibe) „Das hier heißt Birkenjunges, es ist das erstgeborene. Aber es ist noch was in mir... Das sollst du dann benennen.“, hörte ich sie kraftlos sagen. Ich lächelte sie liebevoll an. „Das nächste soll Milchjunges heißen.“ Ich leckte das Kleine ab und bemerkte, das meine Zunge sehr trocken war. Ich hatte seit Tagen nichts getrunken... Wieso war mir das nicht aufgefallen? Mein Sichtfeld trübte sich langsam, während ich verzweifelt nach etwas mit Flüssigkeit suchte. Ich fand Beeren, die ich schon einmal gesehen hatte. Wofür waren die nochmal gut? Egal... hauptsache Flüssigkeit! Ich wollte es so schnell runterschlucken, dass ich mich verschluckte. Ich röchelte, aber es kam nicht aus meiner Luftröhre. Ich schaute mich Hilfe suchend um. Ich hustete, und versuchte zu reden. „Lichtpfote.... Eisbärpfote... Kristallpfote... (Für Kristall mus auch noch n TodesPost geschrieben werden... Birkenjunges... Und auch dich, ungeborenes... vielleicht sind es auch noch zwei... Ich liebe euch alle... Und vor allem dich, Ozeanblick. Ich liebe dich.“ Eine leuchtende Gestalt erschien: Meine Schwester, Blitzstern! Bist du auch gestorben?, fragte ich sie still, und sie hörte meine Gedanken und nickte. „Lass uns gemeinsam zum SternenClan gehen, Bruder.“ Plötzlich war meine Kehle befreit und ich lief mit ihr ins Sternenvlies.


Ozeanblick:

Die weiße Kätzin sah zu, als ihr geliebter Gefährte starb. „Frostflügel!“, schrie sie und dabei hörte der Druck in ihrem Bauch auf. Sie hatte doch noch ein Junges bekommen. Nein, zwei! Tränen strömten aus ihren Augen, als sie sah, dass Frostflügel nicht mehr atmete. Doch sie kümmerte sich zuerst um die Jungen. Sie leckte sie trocken. Mit belegter Stimme sagte sie: „Du heißt Milchjunges... Und du heißt Glitzerjunges.“ Doch anstatt sie ihre Milch trinken zu lassen, ging sie erstmal zu ihrem Gefährten. „Frostflügel...“ Ihre Tränen erstickten ihre Stimme. Sie schob ihre drei Jungen zu ihm, damit Ozeanblick sich an ihn lehnen konnte, während sie die Kleinen säugte.

Vertretung für Glitzerjunges:

Ich spüre Wärme... nichts als Wärme... Kuschelig ist es. Ich würde am liebsten für immer hier bleiben. Aber plötzlich drückt etwas. Es drückt stark, so stark, dass es wehtut. Plötzlich wird es kalt. Ich schreie. Woher weiß ich wie das geht? Ich schreie, weil es kalt ist und weil ich Schmerzen habe. Mein Brustkorb fühlt sich komisch an. Woher weiß ich, was mein Brustkorb ist? Dort kommt der Schmerz her. Etwas sticht in mich rein. Der Schrei hat meine Luft aufgebraucht. Ich versuche, einzuatmen, aber etwas blockiert das. In mir drin tut es weh, aber es wird warm. Schön warm... Ich gebe mich der Schmerzlosigkeit hin, die mit der Wärme kommt. (Out: Durch den Druck, den Glitzer (und damit auch Milch) gespürt hat, ist ihr Brustkorb gebrochen und eine Rippe sticht in sie rein. Das warme ist Blut... In ihrer Lunge... Daher ist auch Milchjunges Blind... Bei ihr hats auf den Kopf, also den Teil des Hirns, der fürs Bilden des Auges zuständig ist, gedrückt... Ozi hat zu sehr gepresst, durch die Trauer...)


Ozeanblick:

Die weiße Kätzin ließ sie saugen, während sie sich weinend an den toten Frostflügel lehnte. Doch sie bemerkte, das eins sich nicht bewegte. Was ist mit Glitzerjunges? Ist es etwa... tot? „Nein! Nicht auch noch eins von meinen Jungen! Glitzerjunges!“ Sie stand vorsichtig auf, packte das tote Junge am Nacken und legte es an Frostflügels Bauch. Fehlt nur noch eins von den älteren Jungen, dass haben wir hier drei Altersgruppen tot!, schoss es ihr durch die Gedanken, woraufhin sie heftiger weinte. Sie legte sich hin, schluchzend, und lies Milchjunges und Birkenjunges trinken. Was wenn Eisbärjunges oder Kristalljunges auch tot sind? Plötzlich war es, als wäre in ihr eine Tür geschlossen worden. Eine Verbindung. Eins ihrer Jungen. Und sie wusste sofort, dass ihre älteste Tochter tot war. „Kristallpfote! Nein!“ Mit Gedanken sollte man vorsichtig sein... „Ihr drei sollt zusammen begraben werden... Frostflügel... Kristallpfote... Glitzerjunges...“, murmelte sie.

Plötzlich setzten bei Ozeanblick die Wehen ein. Sofort schnappte ich mir etwas Borretsch und lief hinüber zu der weißen Kätzin. Alles schien gut zu laufen und das erste Junge kam zur Welt. Ozeanblick schien keine Hilfe zu brauchen, bis plötzlich Frostflügel hereingetaumelt kam. Entsetzt blickte ich den weißen Kater an. Er schien völlig ausgetrocknet und stürzte sich plötzlich auf einige Wacholderbeeren, die in der Nähe lagen, vermutlich um seinen Durst zu stillen. Doch es war zu spät. Frostflügel starb und neues Leben wurde direkt neben ihm geboren. Traurig starrte ich den weißen Krieger an, bis mir wieder Ozeanblick einfiel. Warum mussten die Jungen gerade in diesem Augenblick kommen? Als schließlich die nächste Wehe der Kätzin kam, wurden erneut zwei Junge geboren. Doch schon Sekunden nach ihrer Geburt starb ein Junges, das Ozeanblick Glitzerjunges getauft hatte. Untätig stand ich daneben. Ich konnte nichts tun, um die Katzen zu retten. Und plötzlich schrie Ozeanblick auch noch etwas über Kristallpfotes Tod. Auf einmal erinnerte ich mich wieder an meine Pflicht als Heilerkatze. "Ozeanblick?", miaute ich sanft. "Komm wieder hier her, zu Birkenjunges und Milchjunges. Sie brauchen dich jetzt. Birkenjunges ist stark und gesund. Und auch Milchjunges wird überleben. Bei der letzten Wehe hast du zu stark gedrückt... Glitzerjunges hat sich daran den Brustkorb gebrochen... Aber Milchjunges scheint nichts passiert zu sein", erklärte ich sanft. Plötzlich spürte ich das Kribbeln vierer Pelze neben mir. ich blinzelte und entdeckte 3 weiße Pelze mit WindClan-Geruch, einen kleinen, einen mittleren und einen großen. Und einen schwarzen Pelz mit WolkenClan-Geruch! Auch Blitzsterns Pelz war Sternenbedeckt und die Anführerin folgte ihrem Bruder in den SternenClan. "Frostflügel und Blitzstern werden im SternenClan auf deine Jungen aufpassen", miaute ich. Dann wandte ich mich meinen Kräutern zu und zerkleinerte die Borretschblätter. Ich mischte etwas Thymian gegen den Schock sowie einige Wacholderbeeren zur Kräftigung unter und schob die Mischung der Kätzin hin. "Iss das und du wirst genug Milch für deine Jungen haben. Wenn du meinst, das du sie brauchst kann ich dir auch Mohnsamen geben, damit du besser schlafen kannst.... Aber für Birkenjunges und Milchjunges wäre es besser, wenn du ohne die auskommen würdest...", erklärte ich zögernd.

Die Welt war Chaos, so viel stand schon einmal fest. Ein einziger Wirbel aus Wärme, Schmerz, Liebe und Hecktik. Keine Gedanken trieben durch Birkenjunges Kopf, sie konnte ja noch nicht richtig in Worte denken. So blieben ihr nichts als ihre Instinkte. Und diese führten sie zu ihrer Mutter, ganz so wie ein Fluss ins Meer führte. Auf dem Bauch robbend drückte sie sich so gut es ging in das weiche Fell ihrer Mutter. Sie wollte trinken, doch die viele Aufregung um sie herum machte ihr zu viel Angst. Außerdem war ihr noch immer etwas kalt.
Sie öffnete das Maul und erschrack an ihrer eigenen Stimme."Meeepppp!"

Es war so ein wunderschönes leben gewesen, dort in der Wärme. Mit den zwei kleinen anderen Katzen. Doch plötzlich begann der Schmerz und mit einem Rück war ich draußen. Dort war alles dunkel. Ich Wand den Kopf um, doch ich sah nichts. Verwundert robbte ich blind weiter und spürte wie alle recht unruhig waren. Plötzlich stieß ich gegen etwas. (Gegen Mondschein) ich hob den Kopf und Tat als würde ich mich umsehen. Meine Schnurrbärte zuckten. "Meellllcj" (Milch)

Milchjunges fiel mir vor die Pfoten. Schnurrend legte ich sie an Ozeanblicks Bauch. "Nach Milch musst du schon bei deiner Mama suchen, meine Kleine", miaute ich sanft. Ich blickte Ozeanblick an. Meinst du, du bist schon stark genug, um in die Kinderstube zu ziehen, oder möchtest du lieber hierbleiben?"

(Out: Ich hoffe, es macht niemanden was aus, wenn ich Kristalls Todespost schreibe... *will auch mal*
Ich will sie mit Lichti dann mal finden
Ich tu' einfach mal so, als wäre Kristalls Handeln etwas früher geschehen, auch wenn Rosts Aufbruch vom Stoff her auch noch nicht so weit zurück liegt)

Vertretung für Kristallpfote
Irgendwann hatte ich keine Lust mehr, dass Hähernacht mich ignorierte und so peitschte ich ein letztes Mal mit dem Schweif, eh sich meine Aufmerksamkeit auf zwei Krieger heftete, die das Lager gerade verlassen wollten. Eine der Katzen war Rostschimmer, die irgendwie immer schlecht auf Mama und Frostflügel zu sprechen war. Ich wusste nicht, was ich von ihr halten sollte, aber sie war Eisbärpfotes Mentorin. Also konnte sie gar nicht einmal so schlecht sein. Mein eigener Mentor war bis vor kurzem ja auch ihr Schüler, also wäre es wohl ganz recht, wenn ich ihnen ein Stück folgen würde. Wie ein flinker weißer Blitz fegte ich zum Lagerausgang hinüber. Hier sah ich mich einmal prüfend um, vielleicht hätte Hähernacht ja endlich auch einmal festgestellt, dass ich nicht den ganzen Tag im Lager verbringen mochte. Immerhin war ich doch nun eine Schülerin. Ich wollte auch hinaus. Lichtpfote durfte immerhin auch schon los. Allein hätte ich mich wohl nicht so einfach getraut, doch da ich Rostschimmer vor mir wusste, würde es schon irgendwie gut gehen. Außerdem würde ich mich nicht weit vom Lager entfernen. Ja, dass werde ich ganz bestimmt nicht. Bevor Hähernacht es merkt, werde ich schon wieder zurück sein. Und so machte ich mich auf flinken, weichen Pfoten davon.
---> Weites Land

Lichtpfote
Plötzlich ging alles ziemlich schnell. Mama rief nach Mondschein und Frostflügel und verkrampfte. Um nicht irgendwie im Weg zu sein, stolperte ich unbeholfen zur Seite. Irgendetwas schien mit Mama los zu sein und alle Aufmerksamkeit lag schon bald auf sie gerichtet. Papa kam hereingestürmt. Bei Mama lag eine weiße Kugel und sie leckte diese. Junge... Ach, soweit bin ich auch schon schnaufte ich Finsterpfote verärgert in Gedanken an. Mir wurde irgendwie schwindelig. Mama schien es nicht unbedingt gut zu gehen. Warum unternahm Mondschein denn nichts? Und was war plötzlich mit Papa los? Papa kippte letzten Endes um, Mama schrie und Das Nest füllte sich mit weiteren winzigen Fellkugeln. Es wurde Still, doch es dauerte nicht lange, da wurde sie wieder aufgebracht. Endlich schien auch Mondschein etwas zu machen. Ich blickte finster zu ihr hinüber, wie sie Mama versorgte. Die Jungen an Mamas flanke begannen allmählich zu fiepen und ich druckte mich ein wenig weg in eine Ecke des Baus. Alles fühlte sich so unwirklich an und doch wusste ich genau, dass das was ich da gerade gesehen hatte, kein Hirngespinst war, sondern nur zu real. Ich hatte Papa verloren und Mama hatte nun andere Junge, um die sie sich zu kümmern hatte. Einsam, was? Ich schüttelte langsam und bedächtig den Kopf. ...Nein. Stimmt, du hast mich., stimmte Finsterpfote zu und ich meinte für einen Moment Zähne blecken zu hören. Das musste ich mir allerdings eingebildet haben. Ganz sicher. Komm, du stehst hier nur dumm in der Gegend herum. Lass uns raus gehen., schlug sie vor und da ich nichts zu erwidern hatte, tat ich wie geheißen und schlich mich nach draußen. Ich wollte immerhin wirklich nicht weiter stören, wenn Mondschein doch gerade mit meiner Mutter beschäftigt war. Meine Mutter, die nun auch Mami von weiteren Jungen wurde... Draußen sah ich mich aufmerksam um. Mit Weidenpelz Tod hatte ich plötzlich solche Angst gehabt und mich kaum richtig getraut meinen Geschwistern in die Augen zu schauen. Doch jetzt hatte sich das gelegt. Auch wenn mir immer noch ein wenig mulmig bei dem Gedanken war, Mamas Ruf nach Kristallpfote hatte mich neugierig gemacht und so schnupperte ich in der Luft. Nicht so, du Hummel. Hey! Ich bin keine Hummel. Wenn du es besser weißt, dann mach du doch, tz. Wie du willst., gurrte die Stimme in mir und plötzlich bekam ich dann doch irgendwie Angst. Doch es half nichts. Einen Moment war ich wie weggetreten und schon im nächsten lachte Finsterpfote unverholen auf. Hehe, hier haben wir's. Los, gehen wir sie suchen Ja. Die Geruchsspur meiner Schwester hing mir mit einem Mal in der Nase und ich stolperte los. Immer der Nase nach!
---> Weites Land

Ozeanblick:

Die weiße Kätzin säugte ihre zwei Jungen, während sie den Borretsch, den Mondschein ihr hingelegt hatte, aß. „Ich will nicht schlafen... Ich werde durchhalten... Frostflügel, Kristallpfote und Glitzerpfote zuliebe... Ich werde mich nicht in ein tiefes schwarzes Loch fallen lassen... Nein, ich muss durchhalten!“ Sie schaute sich um und bemerkte, dass ihr Sohn verschwunden war. „Lichtpfote?“ Sie schüttelte den Kopf. Es geht ihm gut! Du hättest es gespürt! Sie wandte den Kopf zu ihren Jungen, die vor ihrem Bauch lagen. Sie leckte sie ab und brachte sie mit einer Pfote näher an ihren Bauch, damit sie trinken konnten. Doch egal wie sehr sie leckte, ihre Jungen wurden nicht trocken, was daran lag, dass sie die ganze Zeit weinte. Nie wieder mit ihm lachen... Nie wieder in seine fröhlichen Augen sehen... Nie wieder...

Ob Mutter wohl immer Traurig sein wird?
So sehr Birkenjunges auch die nahrhafte Milch und den warmen Pelz ihrer Mutter genoss, schmerzte sie diese Frage. Sie wollte nicht, dass ihre Mutter Traurig war.
Hätte sie in diesem Moment sprächen können, wären ihr vielleicht aufmunternde Worte eingefallen. Doch noch war ihr die Bedeutung und die Macht von Worten fremd. Wasser tropfte von oben auf sie herab und sie schüttelte instinktiv das kleine Haupt, bevor sie es wieder erschöpft auf das Bauchfell ihrer Mutter sinken ließ.
Leben war ansträngend. Doch sie war bereit, sich daran zu gewöhnen. Irgendwie. Mit der Zeit, wenn in ihrem Körper mehr Kraft stecken würde.
Mitlerweile war Birkenjunges satt. Wie ein dicker Käfer rollte sie sich auf den Rücken und streckte ihren vollen Bauch aus. Gut, vielleicht war Leben ja doch nicht so ansträngend. Offensichtlich hatte es seine Vorzüge. Zufrieden atmete das kleine weiße Kätzchen ein und fing zum ersten mal in ihrem kurzen Leben an fein zu schnurren.

<---Weites Land
Erschöpft und wie betäubt kam ich mit Kristallpfotes Leichnam im Lager an. Doch nahm ich gar nicht einmal so richtig wahr, dass ich bereits angekommen war. Ich zog ihren schönen weißen Körper angestrengt weiter in die Mitte des Lagers. Irgendwo unter der Leere in meinem Herze musste ich es wohl doch bemerkt haben. Mein Kopf war so leer. Es fühlte sich beinahe so an, wie dass Gefühl, dass ich gehabt hatte, als Weidenpelz meinetwegen sein Leben gab. Doch irgendwie war es auch wieder ganz anders. Kristallpfote war meine Schwester. Sie durfte doch nicht tot sein! Sie war doch gerade einmal genauso alt wie ich es auch war. Sie kam mit mir zur Welt! Wir sind gemeinsam zu Schülern ernannt worden. Kristallpfote, Eisbärpfote und ich... Davor hatte uns doch schon Weißjunges verlassen. Wieso nun auch sie, nachdem ich doch geglaubt hatte, wir würden auch vielleicht als Krieger irgendwann gemeinsam für den Clan kämpfen? Nur der SternenClan wusste wohl, warum er sie so früh zu sich holte. Und auf welch eine grausame Art und Weise. Sie musste in der Erde Ertrunken sein. Erstickt durch die Massen an Sand, der schweren Erde hilflos ausgeliefert. Eine schreckliche Vorstellung. Mir fuhr ein Schauer über den Rücken.  Ich hielt Kristallpfotes warmen Nacken noch eine Weile. Ich musste meinen warmen Atem im Kontrast zu ihrem mittlerweile so kalten Körper in der Schnauze fühlen. Hilflos blickte ich mich um. Ich ließ den Nacken meiner Schwester endlich los und verweilte eine Weile regungslos an Ort und Stelle. Meine Pfoten zitterten unter mir. Finsterpfote war auch wieder verstummt. Sie sagte weder etwas nervendes, um sich etwa über meine feige Art lustig zu machen, noch versuchte sie mich auch nur im geringsten aufzumuntern. Hast du nicht gesagt, ich hätte doch noch dich und ich wäre nicht allein? ... - Keine Antwort. Sch... - hatte sie es sich nun doch anders überlegt? Doch ihr Ton war harsch. Schweig und sei still. Verabschiede dich gefällst allein von ihr und lass mich damit in Ruhe! Mein Blick wanderte auf den leblos am Boden liegenden Körper meiner wunderhübschen Schwester. Ihr Pelz mochte von Sand und Dreck erfüllt sein, doch in meinen Augen, hatte sie immer noch einen der hübschesten Pelze im ganzen Lager. Ich wünschte, sie würde wieder austehen... Das geht nicht, du Dummkopf. ..Ich weiß... Aber darf man nicht träumen?

Ozeanblick:

Die weiße Kätzin weinte weiter, bis sie draußen plötzlich Schritte hörte. „Lichtpfote?“ Sie schüttelte den Kopf, da die Schritte zu schwer waren, als dass es ihr Sohn sein könnte. Doch sie verspürte den Drang, nachschauen zu gehen. Birkenjunges war schon fertig mit Trinken, aber Milchjunges musste sie vorsichtig von ihrem Bauch entfernen. „Mondschein, kannst du dich bitte kurz um die beiden kümmern?Ich bring sie gleich in die Kinderstube...“ Ohne eine Antwort abzuwarten, schob sie die beiden vorsichtig zu deren Vater. Frostflügel... Sie leckte die beiden ab, dann ging sie aus dem Heilerbau. Draußen sah sie Lichtpfote mit Kristallpfote, aber diese bewegte sich nicht mehr. Die Tränen flossen wieder über ihre Wangen. Sie ging in den Heilerbau zurück, holte Glitzerjunges und legte sie zwischen Kristallpfotes Pfoten. Dann holte sie Frostflügel heraus und legte ihn um Kristallpfote und Glitzerjunges. Sie leckte die drei ab, wobei sie weiter weinte, dann drehte sie sich um, nahm Birkenjunges, setzte sie sich auf den Rücken, packte Milchjunges vorsichtig am Nacken und ging langsam zur Kinderstube. Sie legte sich in ein Nest nah am Ausgang, sodass sie sehen konnte, was draußen im Lager vor sich ging. Sehen konnte sie aber nicht wirklich etwas, da Tränen ihr die Sicht versperrten. Die Junge lagen wieder an ihrem Bauch, während sie traurig nach draußen schaute. Frostflügel... Kristallpfote... Glitzerjunges... Hatte sie das jetzt gesagt oder nur gedacht?

Der dunkle Kater erstarrte, als er entdeckte, wie die weiße Kätzin den schlaffen Körper seines Zweiten Anführers auf die Lichtung zerrte. Für einen Moment war er wie benommen. Noch vor einer Weile hatte er mit dem hellen Kater gesprochen und nun lag er leblos auf der Lichtung. Bei ihm der Pelz einer weiteren, kleineren Katze. Ein weißer Pelz. Bedächtig tragt der dunkle Kater näher. Es handelte sich um Kristallpfote und da war noch etwas. Ein weiterer weißer Pelz. Ein Junges. Der Kater wandte den Blick ab und suchte nach dem Pelz der Kätzin, die die Toten hierher transportiert hatte. Dabei bemerkte er den jungen Schüler, der ebenfalls verstörrt nahe der drei Toten stand. "Lichtpfote, bitte geh' zu  Mondschein.", miaute der Kater relativ gefasst und kühl. Es stimmt, er hatte seinen Stellvertreter gerade verloren zusammen mit einer Schülerin des Clans und einem Jungen. Ein wahrlich schwerer Verlust und alles hatte irgendwie mit dem weißen Stellvertreter zu tun. Der junge Schüler und seine Familie würden es nun schwer haben. Ozeanblick, die Frostflügel so in den Bann gezogen hatte, würde vielleicht beschließen wieder zu gehen. Dies wäre ihr nicht zu verdenken, doch der Clan konnte sich nicht leisten noch mehr Katzen zu verlieren. Nachtstern suchte mit den Augen auf der Suche nach Vanilleblüte das Lager ab und marschierte langsam richtung Ältestenbau. Das Vorbereiten der Toten für die Reise zum SternenClan war Aufgabe der Ältesten eines jeden Clans. Frostflügel und seine Jungen hatten es verdient anständig für ihre Reise zurecht gemacht zu werden, bevor sich der Clan von ihnen für immer von ihnen verabschiedete. "Vanilleblüte, wo bist du?"

Ich steckte meinen Kopf aus dem Bau. "Nachtstern? ist?", fragte ich den dunklen Anführer. Dann entdeckte ich die Katzen, die in der Mitte des Lagers herumlagen. Tote? Ich erkannte den reglosen Pelz von Kristallpfote. Neben lag noch ein kleiner, mir unbekannter weißer Körper. Ein Junges.... Und dann war da auch noch... Frostflügel! Warum Frostflügel? Wer sollte jetzt unser 2. Anführer sein? "Warum tut der SternenClan uns das an?", wisperte ich leise. So viele Tote... Und nicht einmal eine Schlacht oder ein Kampf in dem sie ihr Leben gegeben hätten.... Langsam nickte ich Nachtstern zu und schritt zu den Leichen. Vorsichtig trug ich die Leichen zusammen und legte das Junge, welches wohl zu Ozeanblicks neuem Wurf gehört haben musste an Frostflügel heran. Die beiden sahen aus, als würden sie schlafen... Auch Kristallpfote legte ich neben die beiden. Eine leichte Brise zerzauste den Pelz der Katzen und es war leicht sich einzubilden, dass sie noch atmeten..Langsam ging ich zu Mondschein hinüber. "Mondschein? Kannst du mir Thymian und Rosenblätter für die Toten geben?" fragte ich die junge Heilerin.

Als Ozeanblick den Bau verließ um die toten Körper in die Lagermitte zu bringen, lugte ich ebenfalls nach draußen. Und ich entdeckte einen weiteren toten Körper: Kristallpfote! Würden Ozeanblick, Eisbärpfote und Lichtpfote das überstehen? Ich würde mich so schnell wie möglich um Lichtpfote kümmern müssen... Für Ozeanblick hatte ich mit meinen Kräutern getan, was ich tun konnte... Ihr konnten jetzt nur noch Zeit, Liebe, Trauer und Worte weiterhelfen.... Doch Eisbärpfote und Lichtpfote mussten noch mit Kräutern versorgt werden... Dann musste ich nach den Jungen schauen... Schließlich tauchte Vanilleblüte auf, um nach Rosenblättern und Thymian zu fragen. Sofort zog ich etwas Thymian hervor und legte ihn vor der alten Katze zu Boden. "Rosenblätter habe ich leider keine da, da diese normalerweise ja nicht zum Heilen verwendet werden. Ich werde dir stattdessen Lavendel geben", miaute ich und zog das Kraut heraus. "Vor meinem Bau liegt auch noch frisches Moos", ergänzte ich. "Falls du es brauchst, kannst du es gerne benutzen....". Ich nahm mir ebenfalls etwas Thymian und begann, ihn zu zerkauen und auf zwei Blätter zu streichen, was ich auch mit einigen Wacholderbeeren Tat. Wahrscheinlich würden Lichtpfote und Eisbärpfote etwas davon brauchen... Anschließend schnappte ich mir etwas Borretsch sowie ein Stück vom Frischbeutehaufen und brachte es zu Ozeanblick in die Kinderstube und sprach die Kätzin sanft an: "Ozeanblick? Ich habe dir etwas zu fressen mitgebracht. Wenn du irgendetwas brauchst, ruf bitte sofort nach mir oder einem anderen Krieger! Ich will nicht, dass du auch noch verdurstest!", miaute ich eindringlich. "Tut mir leid, das ich nicht länger bleiben kann, aber ich muss jetzt kurz mit Nachtstern sprechen. Ich komme aber nachher noch einmal zurück", meinte ich und verließ die Kinderstube. Mit einer Geste meines Schweifes winkte ich Nachtstern zu mir hinüber. "Kann ich kurz mit dir reden?", fragte ich erschöpft.

(Out: eigentlich hatte Ozi doch schon die Körper zusammengetragen...)

Die Älteste war schnell gefunden und erkannte von selbst, was zu tun war. Worte waren da keine mehr nötig. Der dunkle Kater nickte der älteren Kätzin leicht hinterher, wie diese signalisierte, dass sie sich darum kümmern würde. Während sie sich auf machte ihre Pflichten zu erfüllen, blickte der Kater sorgenvoll zu dem weißen Schüler hinüber, der noch immer auf der Lichtung stand. Nachtstern fragte sich, wie er die so schnell aufeinanderfolgenden Schicksalsschläge wohl verkraften sollte. Sein Bruder zwar genauso, aber im Gegensatz zu Lichtpfote hatte dieser eben nicht kurz zuvor auch noch seinen Mentor verloren. Für ihn könnte es hart werden. Genauso wie für die ehemalige FlussClankätzin. Mit dem Tod ihres Gefährten war sie nun nicht mehr an den WindClan gebunden. Das könnte gefährlich werden. Vielleicht würde sie auch ihre Jungen mit sich nehmen wollen, was den Clan noch mehr schwächen würde. Apropos Jungen, hatte der Kater nicht kleine weiße Fellkugeln bei der Kätzin gesichtet? Ja, sie hatte sich auch in der Kinderstube zurückgezogen. Eindeutig. Eigentlich ein Segen für den Clan. Ein Segen, wäre Ozeanblick keine Katze aus dem FlussClan. In der jetzigen Lage würde es nicht nur für die weißbefellte Familie hart werden, sondern für den gesamten WindClan. Er war gerade noch halb in Gedanken versunken, da entdeckten seine Augen Mondschein, die gerade aus der Kinderstube geschlüpft war und ihn zu sich herüberwinkte. Ohne zu zögern marschierte er zu ihr hinnüber. "Ja, was gibt es?", erkundigte sich der Anführer ruhig und betrachtete sie verschwiegen. Sie wirkte geschafft. Was auch nicht verwunderlich war, nach den vielen Geschehnissen, die ihr Mitwirken bedurften. Wenn sie nicht ausdrücklich darauf bestehen würde, würde er sie nicht in seinen Bau bitten. Die Pfotenschritte konnte man ihr eventuell sparen und von hier könnte sie einen besseren Blick auf die Problemkatzen behalten und recht schnell bei ihnen sein. Nicht das das von seinem Bau aus nicht auch möglich wäre...

Genervt hüpfte ich im Lager herum. Rostschimmer war weg um Weidenpelz Leichnam zu holen und Lichtpfote war in Mondscheins Bau verschwunden. Auch Mama war dorthin gegangen. Und Kristallpfote? Ich hatte keine Ahnung wo sie steckte... Plötzlich hörte ich leise Schreie aus Mondscheins Bau. Entsetzt erkannte ich Mamas Stimme. Wie angewurzelt blieb ich stehen. Ich wollte nicht in den Heilerbau gehen. Ich fürchtete mich davor, Angst, Tod und die Qualen der Katzen zu sehen. Auf einmal wurde mir klar, wie mutig Mondschein sein musste. Tag für Tag sah sie das Blut der Katzen und immer wieder musste sie Katzen auf der Reise zum SternenClan begleiten..
Dann trat Ozeanblick aus dem Heilerbau. Aus ihrem Maul baumelte ein kleiner, schlaffer weißer Körper... Eine tote Katze. War sie meine Schwester? Hatte Mama wieder Junge bekommen? Ozeanblick bewegte sich auf einen Fleck hinter mir zu, den ich nicht sehen konnte. Langsam drehte ich mich um. "Nein!!! Nicht Kristallpfote!!!!!", schrie ich innerlich. Warum musste auch sie sterben? Reichte es nicht eine Schwester, Weißpfote zu verlieren? Warum auch noch Kristallpfote? Jetzt gab es nur noch Mama, Papa, Lichtpfote, die neuen Jungen, falls noch welche von ihnen lebten, und mich. Doch gerade als ich diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, kam Mama mit einer weiteren Leiche aus der Kinderstube. "Nicht auch noch Papa... Nein, bitte nicht auch noch mein Papa...", wisperte ich leise. Wie versteinert blieb ich sitzen. Ozeanblick zog in die Kinderstube um.. Einige Jungen schienen doch überlebt zu haben... Mondschein versorgte sie mit Kräutern... Vanilleblüte begann mit den Vorbereitungen der Totenwache... Ich würde Wache halten, soviel stand für mich fest. Schließlich rappelte ich mich auf und stapfte mit tieftraurigen Augen zu den Toten. Zögerlich drückte ich die Schnauze in die Pelze der drei Katzen, die alle zu meiner Familie gehört hätten. Nachdem ich eine lange Zeit so verweilt war, stand ich auf und entdeckte Mondschein, die sich gerade mit Nachtstern unterhielt. Ich wusste zwar, dass ich es nicht tun durfte, aber trotzdem unterbrach ich die beiden schließlich. "Mondschein?", fragte ich mit leiser Stimme?

Verschlafen hob Birkenjunges ein wenig das Köpfchen. Sie musste wohl kurz eingenickt sein. Doch die ganze Aufregung um sie herum steckte sie an. Aufgeregt strampelte sie mit ihren Hinterpfoten. Wenn die Welt um sie herum wirklich so aufregend war, musste sie schnellstens anfangen zu wachsen, komme was da wolle. Mitlerweile war sie mit ihrem Tastsinn, ihrem Geruchssinn und ihrem Geschmackssinn gut zurecht gekommen, doch eins fehlte noch. Ich will sehen! Ohne noch weiter darüber nach zu denken, öffnete sie ihre Augen. Licht flutete ihr entgegen und bländete sie. Doch nach einer Weile war es nicht mehr das Licht, was ihr in die Augen stach, sondern eine große, schneeweiße Masse. Endlich hatten sich ihre Augen an die Helligkeit gewöhnt, und sie sah sich neugierig um. Wow! Ihre Mutter war noch größer, als sie es sich vorgestellt hatte. Doch dann warf sie einen Blick neben sich, wo ihre Schwester lag, und schon fühlte sie sich nicht mehr ganz so klein. Neugierig betrachtete Birkenjunges ihre Mutter wieder genauer. Sehe ich so aus wie sie? Fragte sich die kleine Katze und schaute über die Schulter an sich herab. Ihr eigenes Fell war genauso weiß wie das ihrer Mutter, aber längst nicht so glatt und dicht, sondern flaumiger. Nein. Aber kommt vielleicht noch...

Ich war traurig. Denn ich sah nur schwarz um mich herum. Nur einmal wollte ich all die Farben sehen oder meien Eltern. Da entfernte sich der Geruch von mama. Ich kam ungeschickt auf die Pfoten und seufzte genervt, ehe ich begann nach darußen zu tribbeln. Dort roch ich Mama und Lichtpfote und zwei anderen, die ich nicht kannte. Ich kam näher und entdeckte noch einen dritten geruch. E war erst frisch, das hieß, das junge war aus dem gleichen Wurf wie ich. Schockiert sah ich mit meinen leeren Augen zu Mama, doch sagte ich nichts. "Mama" piepste ich nervös.

Erschöpft legte ich meinen Schweif um meine Pfoten und blickte Nachtstern in die Augen. "Ich weiß nicht, ob du es bemerkt hast, Nachtstern, aber Frostflügel ist tot." Traurig blickte ich auf meine Pfoten. "Du wirst vor Mondhoch einen neuen 2. Anführer ernennen müssen.... Auch Kristallpfote ist gestorben... Genau wie Weidenpelz... Dennoch, auf Tod folgt immer neues Leben...", miaute ich leise. "Ozeanblick hat drei Junge geboren. Aber eins von ihnen ist aber sofort gestorben... Aus ihrer Trauer um Frostflügel hat Ozeanblick zu fest gepresst und Glitzerjunges den Brustkorb gebrochen... Eine Rippe hat sich in Glitzerjunges Lunge gebohrt .. Daran ist sie erstickt.... Aber trotzdem... So viele Tote... Hat der SternenClan mit dir darüber gesprochen?"

Die Heilerin erklärte dem Anführer noch einmal, was geschehen war. Das meiste hatte er sich wohl irgendwie denken können. Doch das Frostflügel wirklich tot sein sollte, konnte er doch noch nicht so ganz begreifen, wo die Kätzin gerade wieder davon anfing. Bis eben glaubte er noch ganz gut damit klar zu kommen, doch so langsam spürte er das Unbehagen seinen Pelz ergreifen. Um sich ein wenig weiter abzulenken, ging er in Gedanken mit. Der Fakt, dass Frostflügel wohl vor dem Ende der Geburt oder gerade dabei gestorben sein musste, war ihm ein wenig suspekt, doch wenn die Heilerin das so sagte, musste es wohl so gewesen sein. Die Frage Mondscheins erwiderte der schwarze Kater mit einem schwachen Kopfschütteln. "Nein, sie haben mir nichts davon gesagt.", er blickte der Kätzin mit seine grüngelben Augen direkt in die Augen, "Es kam überraschen. Oder haben sie dir etwas angekündigt?" Da die Kätzin selbst gefragt hatte, erwartete der Kater, dass sie verneinte. Der Blick des Katers wanderte ab. Hatte da eben nicht jemand etwas gesagt? "Eisbärpfote.", nannte Nachtstern kurz den Namen des Störenfrieds und betrachtete ihn für einen Moment aus kühlen Augen. Er wusste nicht genau, wie lange der Schüler schon zuhörte und Unbehagen kletterte ihm über den Pelz den Rücken hinauf. Seinen Pelz und seine Miene wusste er allerdings ungerührt zu belassen.

Überrascht drehte Birkenjunges den Kopf. Ihre Schwester hatte die Augen geöfnet. Hallo M...Milchjunges? Fragte sie unsicher. Eigentlich hätte sie schwören können, dass der Name ihrer Schwester so war, aber sie hatte in den letzten Stunden immer wieder Namen gehört und kam langsam durcheinander. Bei genauerem Betrachten merkte Birkenjunges, dass die Augen ihrer Schwester anders aussahen als die ihrer Mutter, irgendwie milchiger, glasiger. Sehen meine genauso aus? Das Kätzchen blinzelte, doch so sehr sie sich auch ansträngte, sie konnte ihre eigenen Augen nicht sehen. So was blödes... Langsam stand Birkenjunges auf und tappelte auf ihren kurzen Beinen aus dem Nest. Ich will mich umsehen! Verkündete sie an ihre Schwester geandt. Kommst du mit? Ohne auf eine Antwort zu warten, machte sich das schneeweiße Kätzchen auf noch immer wackeligen Beinchen auf den Weg zum Höhlenausgang. Licht dran verheißungsvoll herein und lockte sie an. Uiiii! Quickte sie, als sie hinaus blickte. Da war eine schier endlos weite Fläche, mit grünem Fell überzogen, und darüber eine gigantische Fläche aus herrlich strahlenden Blau! Und dann Katzen. Viele, viele Katzen. Große, riesige, welche mit langen Beinen und welche mit dickem Fell, mit kurzen Schnurrhaaren oder mit kleinen Ohren. Birkenjunges konnte sich gar nicht satt sehen. Einige von ihnen hatte sie schon gerochen, bevor sie die Augen geöfnet hatte, doch sie hate ja keine Ahnung gehabt... Das ist toll! Rief sie freudig aus und stürzte fast über ihre eigenen Beine, als sie aus der Kinderstube plumste. Hier und da entdeckte sie kleine dunkle Löcher, die wahrscheinlich Höhlen sein mussten, wie die, in der sie lebte. Die werde ich alle erkunden! Dachte sie entschlossen und hüpfte los. Doch weit kam die junge Kätzin nicht: Mit der Pfote steiß sie gegen einen Stein und machte einen Vorwärtssalto. Uff! Ihr wurde die Luft aus der Lunge gedrückt, als sie hart auf den Bauch landete. Einen Moment lag sie da und überlegte, ob sie nach ihrer Mama schreien sollte. Doch dann überlegte sie es sich anders: Große Katzen schien bestimmt auch nicht immer nach ihrer Mutter, wenn sie sich wehgetan hatten. Also rapelte sie sich auf und lief weiter. Das Gras kitzelte ihr angewehm unter den noch rosanen Ballen, und ein kühler Wind pfiff durch ihr flaumiges Fell. Egal! Später lege ich mich wieder zu Mama und Milchjunges, da ist es warm. Dachte sie, spitze die Ohren und schaute sich mit weit geöfneten Augen um: Ein großer weißer Fleck erregte ihre Aufmerksamkeit. Mitten im grünen Fell lag er. Mama! War Birkenjunges erster Gedanke. Sie ging etwas näher heran und erkannte, dass dies nicht ihre Mama sein konnte. Das war eine andere Katze. Genau genommen waren das mehrere Katzen, alle genauso weiß wie sie selbst. Schlafen die alle immer hier draußen? Fragte sie sich verwirrt. Sie selbst liebte es, in der schönen warmen Höhle zu schlafen, mit ihrer Schwester und ihrer Mutter. Neugierig lief sie zum Kopf der größten Katze, einen Kater. Hallo? Fiebste Birkenjunges. Ganz geheuer war ihr die Sache nicht. Der Kater schaute sie gar nicht an, seine blauen Augen starrten blicklos an ihr vorbei. Je länger sie in sein Gesicht schaute, umso mehr packte sie eine unbestimmte Angst. Eingeschüchtern taumelte Birkenjunges ein Stück von den weißen Katzen weg.

Ich blickte Nachtstern in die Augen. "Nein, mit mir haben sie nicht gesprochen...", miaute ich leise. "Vielleicht heute Nacht... Ich denke, wenn sie uns etwas mitteilen wollen, dann werden sie das auch tun."
Schließlich seufzte ich leise und erschöpft. So viele Tote und ich hatte nichts dagegen tun können... Und auch mit Frühlingsknospe hatte ich schon so lange nicht mehr gesprochen... Dann drehte ich mich zu Eisbärpfote um. "Eisbärpfote? Was ist?", miaute ich sanft.

Als Nachtstern mich ansprach zuckte ich erschrocken zusammen. Ich hatte noch nie mit dem Anführer des Clans gesprochen. Tut mir leid, Nachtstern... Aber ich wollte Mondschein etwas fragen...", miaute ich und starrte schüchtern auf meine weißen Pfoten. Dann blickte ich vorsichtig in Mondscheins Gesicht. Kristallpfote, Glitzerjunges sind jetzt beim SternenClan, oder? Aber du kannst doch nochmal mit ihnen sprechen, oder? Kannst du ihnen sagen, dass ich auf Mama und die andern aufpasse, wenn du sie siehst?", fragte ich hoffnungsvoll. Vorsichtig schaute ich Nachtstern an. "Kann ich irgendwie helfen bis es Zeit für die Totenwache ist?"